Hl. Fulgentius von Ruspe

Fulgentius wurde in Afrika geboren, fromm erzogen und zu gebildeten Lehrern geschickt. Er galt als fleißig, gehorsam, sanft und demütig. Er bekam den Posten als Obersteuereinnehmer in der Provinz Byzacena übertragen, verspürte aber den Drang, der Welt zu entsagen und sich rein Gott zu widmen. Nachdem er eine Predigt des heiligen Augustinus von Hippo gelesen hatte, war er so ergriffen, dass er sein Amt hinter sich ließ und ins karge Klosterleben eintrat. Nachdem die Arianer und später die Numidier einfielen, war er jeweils zur Flucht gezwungen, woraufhin er sein Klosterdasein an unterschiedlichen Orten fortführte.

Er machte außerdem Reisen nach Sizilien und Rom und kümmerte sich um die Armen. Nach seiner Rückkehr in Afrika wurde er Bischof von Ruspe.

Fulgentius führte eine strenge Lebensweise voller Demut. Seine Kleidung bestand aus einem ärmlichen, wollenen Unterkleid. Auf Schuhe verzichtete er. Zum Schlafen legte er sich auf den Boden und verwendete ein Kleid als Decke. Fulgentius ernährte sich außerdem bescheiden.

Er hatte vor, neben der Kirche ein Kloster errichten lassen. Bevor es dazu kam, wurde er jedoch vom arianischen Vandalenkönig Thrasamund zusammen mit anderen Bischöfen nach Sardinien verbannt. Fulgentius verschaffte sich den Respekt und die Anerkennung seiner Leidensgenossen. Mit manchen von ihnen setzte er dort sein klösterliches Leben fort. Er verfasste mehrere Briefe an seine verlassene Heimat, um den Menschen Trost zu schenken und ihren Glauben zu bestärken.

Als es ihm möglich wurde, nach Ruspe zurückkehren, wurde er von jubelnden Menschenmassen empfangen. Dort nahm er seine Tätigkeit als Bischof wieder auf.

In seinen Schriften setzte er sich vor allem für Gnade und liebevolle Offenheit auch Andersdenkenden gegenüber ein, trat aber auch entschieden gegen den in Südgallien vorherrschenden Semipelagianismus und den Arianismus der Vandalen ein.